Der Hl. Evermarus

Statue des Hl. Evermarus
Statue des Hl. Evermarus
Der Überlieferung nach ist der Borther Pfarrpatron, der aus Friesland stammende Evermarus, etwa um das Jahr 700 mit sieben Gefährten zum Grab des hl. Apostels Jakobus nach Santiago de Compostela in Spanien gepilgert. Auf dem Rückweg wurden die Pilgerväter, als sie das Grab des hl. Servatius in Maastricht besuchen wollten, im Wald von Rutten, nahe Tongeren (Belgien), vom heidnischen Raubgrafen Hacco überfallen und getötet. Pipin von Heristal, der davon Kunde erhielt, ließ die Erschlagenen ehrenvoll bestatten.

200 Jahre später ließ der Bischof Heraclius von Lüttich im Jahre 968 die Gebeine der hl. Pilgerväter erheben und zur Pfarrkirche St. Martin übertragen, während über dem Evermarus-Grab eine Kapelle errichtet wurde.

Nach dem holländischen Historiker J. van Herwaarden ("Pelgrimstochten", 1974) dürfte Evermarus der erste namentlich genannte St-Jakobs-Pilger in der weit über 1000jährigen Tradition der Compostela-Wallfahrt gewesen sein.

aus: Festschrift zur Konsekration der erweiterten St. Evermarus-Kirche in Borth, 6. September 1980

 

Neben dem oben beschriebenen "Ruttener Evermarus" gibt es einen zweiten Heiligen dieses Namens, den "S. Evermarus Martyr et dux e Thebaica legione" (St. Evermarus, Märtyrer und Offizier der Thebäischen Legion), einen Gefährten des Hl. Viktor von Xanten.
Vermutlich wählten Xantener Siedler, die sich später im Raum des heutigen Borth niederließen, Evermarus als Patron für die neue Pfarrkirche. Später geriet der erste Pfarrpatron vermutlich in Vergessenheit und wurde durch den Pilgervater Evermarus ersetzt.