Chronik der St. Evermarus Schützenbruderschaft Borth 1724 e.V.

1703
Darstellung der Borther Kirche im Atlas der Wallacher Deichschau, umgeben von einer Mauer mit Schießscharten              

zum Vergrößern klicken

1720
Gründung einer Rosenkranzbruderschaft durch Pfarrer Boccarts
           
1724
Gründung des Borther Schützensilbers mit 3 Plaketten

phoca thumb m 1724opgenkamp th phoca thumb m 1724schroer phoca thumb m 1724vivat

      
1725
Erstes Königspaar: Gerret Gothmans und Lisabet Brans

phoca thumb m 1725gothmans

         
1724-1730
Die Plaketten dieser Jahre und der silberne Vogel tragen das Meisterzeichen: meisterzeichen rc
sowie das Rheinberger Beschauzeichen: beschauz schluessel (Schlüsselwappen),
wurden also von einem Rheinberger Silberschmied gefertigt.

1735-1755
Auch die Silberplaketten in diesem Zeitraum wurden in Rheinberg gefertigt und tragen das Meisterzeichen: meisterzeichen
sowie das Beschauzeichen: beschauzeichen
         
1755
Die Fahnenspitze unserer Vereinsfahne trägt die Jahreszahl 1755

phoca thumb m bild-fahnenspitze
         
1766
Letzte Königsplakette des 18. Jahrhunderts:
Johann Hendrick Brantz – Johanna Meggelt Angen Endt

phoca thumb m 1766brantz
         
In den folgenden 118 Jahren werden keine Königsplaketten mehr gestiftet. Die Zeit von 1767 bis 1851 liegt bisher noch vollkommen im Dunkeln.
Wie mag es wohl z.B. der Borther Schützenbruderschaft in der Napoleonischen Zeit ergangen sein? Jedenfalls wurde das Königssilber in all den Jahren immer gut gehütet.
           
1852
Erstes schriftliches Zeugnis ist eine Bittschrift vom 21. Juni 1852, die im Rheinberger Stadtarchiv gefunden wurde.
         
phoca thumb m schriftstueck-1 phoca thumb m schriftstueck-2 th phoca thumb m schriftstueck-3 th
         

1856-1899
Durch Anträge bzw. Zeitungsannoncen sind folgende Schützenfeste belegt:
8. Juni 1856,
19. Juli 1857,
1. Juli 1860,
30. Juni 1861,
13. Juli 1862,
5. Juni 1864,
5. Juni 1865 (Pfingstmontag),
28. Juni 1868,
26. Juni 1870,
22. Juni 1873,
12. Juli 1874,
27. Juni 1880,
28. Juni 1885 (erstmals nach 119 Jahren wurde wieder eine Königsplakette gestiftet: Wilhelm Berger – Anna Heix),
20. Sept. 1886,
3. Juli 1887,
8. Juli 1888,
22. Sept. 1890,
1894 Königsplakette Karl Klein (von 1895 bis 1931 Vorsitzender), 11. Juli 1897,
1899 Königsplakette Theodor Sprenger

In der Fastnachtszeit wurden des Öfteren Theateraufführungen veranstaltet.

phoca thumb l anz.-schuetzenball1860 th phoca thumb m annonce1862 phoca thumb l anz.-borther-kirmes-1886 thphoca thumb m anz.-borther-kirmes1890

 

1869
Aus diesem Jahre stammt die heute noch vorhandene alte Vereinsfahne mit der Inschrift:
JUNGGESELLEN=SODALITAET VON BORTH, 1869

phoca thumb m bild-historische-fahne
           
1887
Am 1. Nov. 1887 wurden erstmals schriftliche Statuten aufgestellt und in gedruckter Form mit Genehmigungsvermerk des Bürgermeisters Meckel herausgegeben. Der Verein trägt den Namen „Junggesellen-Verein zu Borth“. Kirchliche Bezüge kommen, wohl als Folge des Kulturkampfes, in den Statuten nicht vor. 1892 Die älteste erhaltene Mitgliederliste vom 23.09.1892 enthält 40 Namen. 1903 Am 8. Okt. 1903 werden die Statuten mit leichten Veränderungen neu aufgelegt, mit Genehmigungsvermerk des Bürgermeisters Roll.

phoca thumb m statuten-komplett
         
1907
Das älteste erhaltene „Kassa-Buch“ wurde angelegt. Es wurde der Beschluss protokolliert, dass die frühere Junggesellen-Bruderschaft den Namen „Katholischer Junggesellen-Verein“ zu führen hat. Damit wurde der kirchliche Bezug wieder hergestellt.

1904-1913
Für die Jahre 1904 bis 1909 sind jährliche Schützenfeste belegt. 1910 bis 1913 fanden nur gesellige Versammlungen statt. 1914-1918 Während des 1. Weltkrieges ruhte das Vereinsleben. Es wurden nur Messen für gefallene Mitglieder bestellt.
           
1919
Am 30. Nov. 1919 rief der Vorsitzende Karl Klein die Junggesellen wieder zu einer Mitgliederversammlung zusammen.

 
1920
Das am 27. Juni 1920 geplante Stiftungsfest mit öffentlichem Ball wurde vom Bürgermeister nicht genehmigt. Es fand jedoch wohl in irgendeiner Form statt, da unter diesem Datum im Kassabuch Einnahmen aus einer Musikveranstaltung verzeichnet sind. 1921 Am 27. Sept. 1921 fand nach einer Annonce im „Bote für Stadt und Land“ wieder ein Schützenfest mit Königsschießen statt. Das Königspaar ist nicht überliefert, da keine Plakette gestiftet wurde.
           
1922
Albert Mons und Elisabeth Reinders wurden Königspaar. Die Königsplakette besteht aus einem einseitig geschliffenem, silbernen Fünf-Mark-Stück mit Gravur.
      
1924
Nachdem 1923 das Schützenfest wegen der Inflation abgesagt werden musste, findet von nun ab jährlich ein Schützenfest mit Königsschießen statt. Von nun an stifteten alle Könige eine Plakette. Auch wurde die Tradition des Theaterspielens wieder aufgenommen, welches später in Fastnachtsveranstaltungen unter Obernarr Gerhard Börgmann überging.
           
1929
Auf Initiative des mit dem Schützenwesen sehr verbundenen Pastors Peter Wilden bekräftigt 1928 der Junggesellen-Schützenverein Borth seine kirchlichen Bindungen.

Am 12. Feb. 1929 wurde eine neue Satzung verabschiedet. Der Name des Vereins wurde „St. Evermarus Junggesellenbruderschaft Borth“. Gleichzeitig wurde beschlossen dem „Bund der Historischen Bruderschaften des Kreises Moers“ beizutreten.

Nach langem Sparen konnte unsere heutige Vereinsfahne angeschafft werden, die am 5. Mai 1929 mit einem großen Fest geweiht wurde. (Festschrift, Zeitungsbericht, Foto der Bruderschaft mit Namensliste)

phoca thumb m bild-fahnenweihe-1929
         
1934
In den Jahren 1933 bis 1935 veranstaltete die Bruderschaft auch einen Fastnachtszug in Borth. Von 13. Feb. 1934 ist eine ganze Bilderserie erhalten.
           
1935
Am 12. Mai 1935 wurde in Borth das Bundesfest der Historischen Bruderschaften der Kreise Moers und Rees gefeiert. In schwerer Zeit wurde noch einmal ein großes Fest gefeiert an dem 1034 Schützenbrüder aus 36 Bruderschaften teilnahmen. Während des Bundesfestes wurde die erste Borther Schwenkfahne geweiht, mit der dann Gerhard Börgmann am historischen Fahnenschwenken teilnahm.

phoca thumb m bundesfest-1935-a
         
1936-1937
Da sich der Borther Junggesellenbruderschaft der Gleichschaltung im Deutschen Schützenbund widersetzte um kirchliche Bruderschaft zu beleiben, wurde 1936 kein Schützenfest mehr genehmigt. 1937 musste auch das gemütliche Beisammensein nach dem Kirchgang am Kirmesdienstag entfallen.

An der Weihe der neuen Borther Kirche am 27. Okt. 1937 durch Bischof Clemens-August Graf von Galen konnte die Bruderschaft nur noch im Inneren der Kirche teilnehmen und mußte auf den Umgang um die Kirche verzichten.

Am 1. Nov. 1937 wurde noch einmal eine Generalversammlung einberufen, auf der mit fast 100%iger Mehrheit die Auflösung der Bruderschaft beschlossen wurde, um einem Verbot zuvor zu kommen. Das Vermögen, das Königssilber und die Fahnen wurden Pastor Wilden mit einem Protokoll übergeben, um alles gut für die Zeit zu bewahren, wenn die Bruderschaft einmal wieder auflebe.
           
1938-1946
Ruhen der Bruderschaft
           
1947
Am 15. Juni 1947 ließ Pastor Wilden eine Wiedergründungsversammlung einberufen Die Bruderschaft wurde jedoch nicht mehr auf die Junggesellen beschränkt sondern als allgemeine Bruderschaft gegründet.

phoca thumb m pastor-wilden

Bereits am 23. September 1947 konnte nach 12 Jahren wieder ein Schützenfest mit Königsschießen gefeiert werden.
König wurde Viktor Lemken, der Frau Maria Mons zur Königin wählte.

Von nun an wird bis heute jährlich ein Schützenfest am Sonntag nach dem 17. September gefeiert.
         
1956
Gründung einer Luftgewehr Sportschützengruppe „St Evermarus-Sportschützen“, die bis Anfang der 70er Jahre beachtliche Erfolge, bis hin zur Landesliga feiern konnte.
           
1964
Eintragung ins Vereinsregister als „St. Evermarus Schützenbruderschaft Borth 1724 e.V.“
           
1965
Auf Initiative unseres Präses Pastor Hüneborn organisierte die St. Evermarus Bruderschaft am 1. Mai 1965 erstmals eine Fahrt zum Patronatsfest mit Festspiel des hl. Evermarus ins belgische Rutten. Dadurch wurden bis heute bestehende Kontakte zum Sterbeort unseres Patrons aufgebaut.

phoca thumb m hueneborn

Höhepunkt war die Teilnahme an der 1000 Jahr Feier der Evermarus-Verehrung am 1. Mai 1968.
         
1973
Erstmals wurde das Borther Schützenfest in einem Festzelt gefeiert, da die zur Verfügung stehenden Säle für ein Schützenfest im aufstrebenden Dorf zu klein waren.
           
1974
Im Anschluss an das Schützenfest wurde 1974 das 250-jährige Jubiläum gefeiert. Gleichzeitig feierte der Bezirksverband Moers in Borth unter Anwesenheit des Hochmeisters des Bundes der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften Maximilian Graf von Spee sein 50-Jähriges Bestehen.
           
1979
Erstmals wurde 1979 im Festzelt eine Disco veranstaltet, welche von da an fest zum Programm des Schützenfestes gehört.
           
1980
Erstmals wurde am 17. August 1980 ein Kinderschützenfest veranstaltet. Seither findet es jährlich immer am letzten Sonntag vor den Sommerferien statt.
Erstes Kinderkönigspaar waren Michael Zahren und Nicola Baumann.

Ein besonderes Ereignis war am 6. September die Weihe der neuen Borther Kirche durch Bischof Reinhard Lettmann.
         
1984
Erstmals richtete die Borther Bruderschaft den Bezirksjungschützentag am 12. Mai 1984 aus.
           
1985
Am 15. März 1985 wurde mit dem Bau unserer Luftgewehrschießanlage mit 6 Ständen auf dem Gelände des Pfarrzentrums begonnen. Im Dezember konnte dann bereits erstmals das Vereinspokal- und Preisschießen in eigenen Räumen durchgeführt werden.

phoca thumb m schiessstand-3 th
         
1986
Offiziell eingeweiht wurde die Schießanlage am 12 April 1986. Gleichzeitig wurde die Schießabteilung gegründet. Als Sportschützen wurden neben den Schützenbrüdern nun auch Damen aufgenommen. Auch Schüler- und Jugend-Schießgruppen wurden eingerichtet. Besonderes Ziel war es, eine über den Schießsport hinausgehende Jugendarbeit aufzubauen.
Mit 11 Mannschaften beteiligte sich die Bruderschaft an den Rundenwettkämpfen des Bezirksverbandes und kann seither auf schöne Erfolge zurückblicken.
           
1989
Erstmals baute Aloys Oymann zum Schützenfest 1989 den Königsvogel. Die Vögel von Aloys sind immer wahre Kunstwerke, die eigentlich viel zu schade sind um zerschossen zu werden.
         
1993
Durch eine vielfältige Vereinsarbeit bekam die Bruderschaft einen starken Mitgliederzulauf. 1993 wurde die Mitgliederzahl von 250 (ohne Damen und Schüler) überschritten.
           
1994
Am 7. Mai 1994 war die Borther Bruderschaft nach zehn Jahren wieder Ausrichter des Bezirksjungschützentages.
           
1998
Im Frühjahr 1998 wurde mit dem Bau eines Heiligenhäuschens auf dem Gelände am Ehrenmal begonnen. Es wurde eine schmucke Evermarus-Kapelle, die im Jubiläumsjahr 1999 eingeweiht wurde.

phoca thumb m hhaeuschen

         
1999
Mit einer Festwoche im Anschluss an das Schützenfest wurde 1999 das 275-jährige Jubiläum gefeiert. Wie 25 Jahre zuvor feierte auch der Bezirksverband wieder sein Jubiläum (75 Jahre) in Borth, an dem der Hochmeister Hubertus Prinz zu Sayn-Wittgenstein teilnahm und die Festansprache hielt.

Erstmals wurde unter allen alten Königen ein Kaiserschießen durchgeführt. Sämtliche lebenden alten Könige nahmen daran teil. Erster Kaiser wurde Jürgen Reiners. Er wurde mit der neuen, von der Volksbank gestifteten Kaiserkette ausgezeichnet, in die die Gründungsplakette von 1724 eingearbeitet ist.

Seither findet das Kaiserschießen alle 5 Jahre statt.
         
2003
In diesem Jahr konnte ein langfristiger Pachtvertrag mit der Stadt Rheinberg über den Festplatz abgeschlossen werden, der jetzt von der Bruderschaft selbst gestaltet werden kann.

2014
Im Sommer wird der in die Jahre gekommene Schießstand renoviert und modernisiert.

Als erster König unserer Bruderschaft erringt Thomas Brendgen die Diözesankönigswürde der Diözese Münster